Kein israelischer Angriff des Irans, keine NATO Invasion gegen Syrien. Bis jetzt sind die großen Katastrophen, die ihre Schatten für dieses Jahr vorauswarfen, ausgeblieben. Allerdings verdichten sich die Hinweise auf eine mögliche NATO-Bombardierung Syriens, zuletzt durch den ominösen Abschuss des türkischen Phantom-Kampfjets (nomen est omen).
Schön festzustellen, dass es auch in dieser Zeit der Informationsfälschung und -verdeckung möglich ist, die Situation in Syrien mit der nötigen Vorsicht zu dokumentieren. Andrea Nüsse tut es für den Tagesspiegel:
Diese Form der Berichterstattung, die nötige aporetische Einsicht (die öffentlich zuletzt nur die Piraten-Partei gezeigt hat), ist auch in seriösen Publikationen kaum noch aufzufinden. Es scheint viel mehr, als hätten sich Journalisten zur Aufgabe gemacht, die Welt zu gestalten, anstatt über ihre Gestaltung zu berichten. Aber nicht, indem sie Transparenz verbreiten, sondern indem sie sich einfach einer Seite zuschlagen. Dabei gehören Predigten in die Kirche und Machtspiele in die Politik, nicht in die Redaktionen.
Die Verführung ist aber einfach zu groß: wie leicht fällt es, einen drohenden Massenmord am Schreibtisch tu verdammen. Der „wir sind das Volk“ Ruf hallt noch nach, die von außen besiegte deutsche Diktatur scheint den Deutschen zum Experten in Sachen Demokratie und Menschenrecht zu machen. Wie schwierig ist es dagegen, die Sachverhalte zu recherchieren, vielleicht sogar vor Ort, und sich gegen eine breite internationale Einheitsmeinung zu positionieren.
Andrea Nüsse berichtet vorsichtig und kompetent, warnend vielleicht aber nicht polemisch, angenehm sachlich, sprachlich schnörkellos und unprätentiös:
http://www.tagesspiegel.de/nuesse-andrea/6012748.html
Und sie sieht auch noch gut aus:
Nein, sie sieht nicht gut aus!
Mit 14, oder wenn ich mich „Jazdy“ nennen würde, hätte ich die Schönheit von Frau Nüsse auch noch nicht erkannt.
Ist das eine MILF?
Das musst Du Dich selber fragen, mein Lieber. Tatsächlich schaden Intelligenz und moralische Reife meiner Erfahrung nach – und im Widerspruch zu gewissen zotigen Sprüchen – der Sexualität nur dann, wenn sie bei den betreffenden Sexualpartnern in sehr unterschiedlich ausgeprägtem Maße vorhanden sind.
Ich glaube da irren Sie gewaltig. Aber lesen Sie selber ihr Meinungsbild. Mir wird schlecht bei dieser Propaganda: http://www.tagesspiegel.de/meinung/nach-der-konferenz-in-genf-wir-werden-dem-gemetzel-in-syrien-weiter-zuschauen/6821382.html#kommentare
Sie verlinken auf einen Kommentar von Andrea Nüsse unter „Tagesspiegel Meinung“. Eine als Kommentar markierte Meinung ist naturgemäß subjektiv. Propaganda kann der Kommentar nicht sein, das Wesen der Propaganda ist ja gerade, dass Wahrheit vorgetäuscht wird. Frau Nüsse geht in ihren Artikeln zur Sache meiner Meinung nach sehr sachlich zu Werke.
Abgesehen davon habe ich an dem Kommentar auch inhaltlich nichts auszusetzen. Ob das Regime in irgendeiner Form geächtet werden muss – keine Ahnung. Frau Nüsse schreibt aber auch, dass die Aufständischen durch ihre Ablehnung einer Übergangsregierung unter Beteiligung des Regimes eine Chance verbauen und auch nicht bedenken, dass sie vielleicht die Hälfte der Bevölkerung Syriens gegen sich haben. Sie lehnt weiterhin die Waffenlieferungen an die Aufständischen ab. Der Kommentar klingt sehr Assad-kritisch. Das ist in Ordnung, natürlich wäre es gut, wenn Assad selber realisieren würde, dass seine Zeit gekommen ist.